Die 5 wichtigsten MVP-Arten für Startups

Smoke Test, Single Feature Product, Concierge und Wizard of Oz' MVP, usw. – die Liste der unterschiedlichen MVP-Arten ist lang. Mittlerweile gehört es zum guten Ton, dass Startups ihre Geschäftsidee(n) zunächst mit einem Minimum Viable Product am Markt testen und lernen. Doch welche Art von MVP ist für das Vorhaben am besten geeignet? In diesem Beitrag beleuchten wir die 5 wichtigsten MVP-Arten für Startups, mitsamt ihren Vor- und Nachteilen.

Wer mit einem Startup durchstarten möchte, muss zunächst einmal beweisen, dass die Geschäftsidee am Markt funktioniert und von potenziellen Kund:innen angenommen wird.

Zu diesem Zweck braucht es ein sogenanntes «MVP», welches die aufgestellten Hypothesen des Startups am Markt unter realen Bedingungen überprüft.

Ein Minimum Viable Product (MVP, zu Deutsch ein «minimal funktionsfähiges Produkt») ist also eine Vorversion eines geplanten Produktes, die mit dem Ziel gebaut wird, zu lernen. Das MVP ist «minimal», weil der gewünschte Lerneffekt mit dem kleinstmöglichen Aufwand erzielt wird.

Mehr Informationen darüber, was ein MVP denn eigentlich genau ist, erfährst du in unserem Blogbeitrag «Was ist ein MVP?».

Glücklicherweise gibt es unterschiedliche Arten von MVP’s, bei welchen gar keine bis nur wenig Produktentwicklung nötigt ist. Je nach Lernziel oder Phase des Startups sind sie mehr oder weniger passend.

Der Nachteil ist allerdings, dass auch mit einem MVP nicht verhindert werden kann, dass das eigentliche Produkt dann trotzdem noch gebaut werden muss.

Dementsprechend gilt: Je mehr Produktentwicklung bei deinem MVP benötigt oder eingesetzt wird, desto länger werden die Release-Zyklen. Je länger die Release-Zyklen, desto konkreter sollten auch die Schlussfolgerungen werden und desto besser muss ein MVP auch geplant werden.

Eine Übersicht zu den unterschiedlichen MVP-Arten und deren Produktentwicklung
Eine Übersicht zu den unterschiedlichen MVP-Arten und deren Produktentwicklung

Die Spannbreite der unterschiedlichen MVPs ist also gross.

Zum einen gibt es da zum Beispiel den sogenannten Smoke-Test, bei welchem zunächst erstmal im übertragenen Sinne «Rauchzeichen» gemacht werden und anschliessend geschaut wird, welche Gefährt:innen – oder eben in unserem Fall Nutzer:innen – diesem Rauchzeichen folgen.

Zum anderen ist da das eigentliche Produkt, das in sich bereits «fertig», oder eben «gut genug» ist, gleichzeitig aber auch auf die wichtigsten Kernfunktionen reduziert wurde. Und dazwischen gibt es noch viel mehr.

Spätestens jetzt hast du sicher bemerkt, dass es gar nicht so einfach ist, den perfekt passenden MVP für dein Startup zu finden – und geschweige denn, ihn auch noch optimal zu bauen!

Als professionelle Venture Studio kennen wir uns mit MVPs bestens aus. Bevor viel Geld und Zeit in die Entwicklung eines Produktes investiert wird, validieren wir die Geschäftsidee des Startups mit einem MVP am Markt.

Damit auch dein MVP-Vorhaben gelingt und du mit deinem Startup optimal durchstarten kannst, haben wir dir hier die fünf wichtigsten Arten von MVPs für Startups kurz zusammengefasst:

 

Das Smoke Test MVP:

Der Klassiker unter den MVPs sind die sogenannten Smoke Tests. Damit gemeint sind beispielsweise kreierte Situationen, welche den Anschein vermitteln, dass das Produkt bereits verfügbar ist oder auch Werbung für ein «coming soon» Produkt.

Eine passende Landingpage beschreibt dabei ausführlich das (meist noch fiktive) Produkt und seine Vorteile. Die Besucher:innen haben somit die Gelegenheit, zu reagieren, indem sie beispielsweise ihre Email-Adresse hinterlegen, um mehr Informationen anzufordern und um über Produkt-Updates auf dem Laufenden zu bleiben.

Der Anteil der Besuchenden, welche Interesse zeigen, dient als Gradmesser für die zu testende Hypothese. Diese Methode ist dementsprechend z.B. während der Pre-Seed-Phase eines Startups oder als vorbereitende Massnahme für eine Launch-Strategie von Vorteil.

 

Das Sell before you build MVP:

Wie der Name schon verrät, wird bei diesem MVP versucht, durch eine Pre-Order Landingpage oder Crowdfunding Angebote Kundinnen und Kunden zu gewinnen – und das bevor der offizielle Startschuss überhaupt gefallen ist und das eigentliche Produkt gebaut wird.

Über Kickstarter- resp. Crowdfunding-Kampagnen lässt sich sehr gut testen, ob die Menschen auch bereit sind, für dein Produkt Geld auszugeben.

Wichtige Bestandteile von diesem Typ sind die A/B-Tests oder Iterations. Sie zeichnen sich durch verschiede Preismodelle aus: Zum Beispiel können anhand von Rabattcodes und Einführungsaktionen tiefere Eintrittspreise angeboten werden.

 

Das Concierge MVP:

Wenn du dir dein idealisiertes Produkt vorstellst, denkst du möglicherweise an eine leistungsstarke Web-App, die den User:innen ein reibungsloses Einstiegserlebnis bietet, ihnen intelligente Handlungsempfehlungen gibt, mit netten personalisierten E-Mails nachfasst und ein hohes Maß an Support automatisiert.

Hast du dieses Bild vor Augen? Dann ersetze nun all dies durch einen Menschen, welcher gewisse Leistungen im Hintergrund komplett manuell erbringt, und du hast einen Concierge-MVP!

Der grösste Vorteil des Concierge-MVP ist auch hier, dass noch nichts entwickelt werden muss. Allerdings aber gibt es auch ein paar Nachteile: Ein solcher MVP ist sehr zeitaufwändig und für den long-run definitiv nicht skalierfähig…

 

Das Wizard of Oz’ MVP (oder auch Flintstone MVP):

Diese Art von MVP wird in der Praxis sehr oft eingesetzt. Der Wizard of Oz’ MVP ist allerdings lediglich eine Weiterentwicklung oder eine nächste Stufe des Concierge MVP.

Einzelne Teile des geplanten Produkts, die teuer zu implementieren sind, werden manuell simuliert, ohne dass es die Zielgruppe merkt.

Im Unterschied zum Concierge MVP, bei welchem gar keine Produktentwicklung gemacht wird, kommt hier also eine Teilentwicklung zum Einsatz. Für die Nutzenden erscheint das Produkt somit fertig.

Im Hintergrund werden allerdings weiterhin Abläufe von Mitarbeitenden ausgeführt. Dies geht natürlich bei asynchronen Abläufen – also da, wo die Nutzerin oder der Nutzer nicht unmittelbar ein Ergebnis erwartet – besser. Auch digitale Produkte eignen sich dafür hervorragend.

Das Auto steht, die Füsse simulieren aber noch manuell den teuren Motor: Die Familie Flintstone überprüft mit einem typischen Wizard of Oz'-MVP, ob sich ein Auto bewährt
Das Auto steht, die Füsse simulieren aber noch manuell den teuren Motor: Die Familie Flintstone überprüft mit einem typischen Wizard of Oz'-MVP, ob sich ein Auto bewährt

Das Single Feature Product/Minimal Feature Product:

Im Unterschied zum Concierge MVP und dem Wizard of Oz’ wird hier das Produkt fertig entwickelt. Allerdings wird das eigentliche Produkt zunächst auf eine oder mehrere Kernfunktionen reduziert und existiert dementsprechend noch nicht in der vollumfänglichen, zukünftigen Version.

Aus Feature-Sicht geht es dabei in die Tiefe: Entwickelt werden nur wenig Features, dafür aber werden diese vollständig ausgebaut (tendenziell können bei Concierge MVPs mehr Features angeboten werden).

Die Lerneffekte, welche dabei entstehen, sind ähnlich. Die Rückschlüsse und Schlussfolgerungen demnach auch.

Die Single Feature Product sowie Concierge MVPs drehen sich also am nächsten um das eigentliche Produkt und haben sich somit als Instrument in der täglichen Praxis etabliert.

Wir bringen dein Startup mit dem richtigen MVP an den Markt – jetzt!

Wir entwickeln mit dir und für dich die erste Version deines Produktes – dein Minimum Viable Product (MVP). Mit diesem Prototypen belegen wir deine Produkt- und Businessidee am Markt. Damit du bereits in rund 10 Wochen deine ersten Kund:innen glücklich machen kannst!

Lass uns gemeinsam beweisen, dass der Markt für dein Startup bereit ist – und zwar mit einem echten Produkt:

Ich will mit meinem Startup loslegen!

Fazit: Es gibt für jedes Startup den perfekten MVP!

Ob dein MVP aus einer Landingpage, nur aus Papier oder bereits aus einem vollfunktionsfähigen Produkt besteht, hängt schlussendlich von deinen gesetzten Lernzielen und Ressourcen ab.

Bevor du mit deinem MVP startest, solltest du dir absolut sicher sein, was genau du messen willst und weshalb. Frag dich zudem vor jedem Entwicklungszyklus wie du das umsetzen wirst, resp. was du in welchem Zeitraum kreieren kannst, das auch tatsächlich am Zielpublikum getestet werden kann. Wähle die Dauer deines Lern-Zyklus dann so, dass du in dieser Zeit auch etwas wirklich Zählbares umsetzen kannst.

Wer einen MVP bauen und einsetzen möchte, ist grundsätzlich auf dem richtigen Weg. Allerdings sollte dabei nicht einfach nur die technische Implementierung an sich betrachtet werden.

Damit ein Produkt oder ein einzelnes Feature von den Kunden:innen akzeptiert und auch regelmässig genutzt wird, müssen einige Faktoren auf unterschiedlichen Ebenen beachtet werden.

Auf welche Faktoren du – nebst der technischen Implementierung – achten solltest, damit dein MVP am Markt angenommen wird und für die Validierung wichtiger Erkenntnisse zum Einsatz kommen kann, verraten wir dir im Blogbeitrag «4 Faktoren, die entscheiden, ob dein MVP erfolgreich wird»!